03/03/2020, Yannick Epiney / Didier Theler
Etwa fünzig Personen – darunter Frauen und Kinder, ruandische Oppositionspolitiker im Exil, gewöhnliche Bürger und internationale Aktivisten für die Menschenrechte – aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Frankreich haben sich in Siders/Sierre, Wallis/Schweiz, am Samstag, dem 29. Februar 2020, eingefunden, um den ruandischen Sänger für den Frieden und die ruandische Aussöhnung, Kizito Mihigo, zu würdigen.
Leisen und schüchternen Schrittes empfängt die Kirche St-Croix diskret die zahlreichen Christen – Katholiken und Reformierte – zu einer letzten Ehrerbietung zugunsten des Friedensboten Kizito Mihigo, welcher in seinen Liedern die Botschaft des Universalismus und der ruandischen Versöhnung überbracht hat.
Versteinerte Gesichter, gefaltene Hände zum heilsamen Gebet, die Unbegreiflichkeit eines viel zu kurzen Lebens (38 Jahre), jedoch voller Versprechen, widerspiegelt die Gemütslage der Anwesenden.
Die betroffenen Blicke angesichts der vielen Fragen sprechen für sich.
« Du bist zu früh gegangen ! »
Eine Träne, ein Taschentuch. Trotzdem der Nachlass einer Hoffnung. Der Hoffnung, den Mut und die vom Himmel kommende Überzeugung weiterzugeben, um die Lebenden zum Weiterkämpfen sowie zur Gewissheit einer Antwort eines kämpferischen Herzen zu ermutigen, welches an die Gerechtigkeit und den Frieden appelliert. Insbesondere darauf berief sich Priester Michel Massy in seiner berührenden Predigt mit dem Auszug aus dem Matthäus-Evangelium mit dem Gleichnis der Talente (Mt 25,14-30) und die Epistel des Heiligen Paulus zu den Gaben des Geistes (1Kor 12, 1-11).
Eine mehr als verdiente Ehrerbietung…
Musikalisch vollendet wurde die Feier durch den Walliser Trompetenspieler Gérald Vergère, welcher mit seiner Darbietung brillant unsere Herzen im Rhythmus der Liebe zu bewegen wusste.
Das Kurzporträt über diese Persönlichkeit gewährt einen zusammenfassenden Einblick über diesen ruandischen Sänger, so dass ich mich vor seinem immensen musikalischen Talent verneige und mich den Organisatoren zu dessen gemeinsamer Würdigung anschliesse, indem ich zu sagen wage:
Lieber Kizito, die ganze Welt erkennt in dir den Friedensapostel und die «Ikone der ruandischen Aussöhnung».
Wir werden stets deine zeitlose Hymne christlicher Menschlichkeit in Erinnerung bewahren, welche durch die Windungen der Hügel ertönt wie: «Die Existenz geht dem Wesen voraus» worunter verstanden werden kann: «Ohne Menschlichkeit hat die Heimatliebe keinen Sinn».